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für Ärztinnen und Ärzte
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sanofi-aventis
Ob Baustelle oder Bundesstraße, Bergpfad
oder Biergarten - es gibt keinen Ort, an dem
man vor einem medizinischen Notfall sicher
sein kann. Oft ist es für das Überleben
des Patienten entscheidend, dass so schnell
wie möglich die Rettungsleitstelle alarmiert
wird. Treffen Rettungssanitäter und Notarzt
ein, so steht diesen Fachkräften aber
nicht das gesamte diagnostische Repertoire
eines Krankenhauses zur Verfügung. Weit
mehr als seine Kollegen in der Klinik ist
der Notarzt deshalb auf seine fünf Sinne
angewiesen.
Zunächst sollte der Notarzt das Gespräch
mit dem Patienten suchen, falls dieser ansprechbar
ist. Der Patient bekommt den Eindruck, dass
der Arzt "auch ein Mensch" ist und
fasst Vertrauen zu ihm. Das Gespräch
ist darüber hinaus wesentlich für
die Anamnese. Es sollte zur Sprache kommen,
wie der Notfall entstanden ist, ob ähnliche
Notfallsituationen schon früher eingetreten
sind, welche Erkrankungen bekannt sind und
ob der Patient regelmäßig Medikamente
einnimmt. Bei unklaren Infektionen sollte
auch nach kürzlich durchgeführten
Reisen gefragt werden. Anamnestische Angaben
können allerdings auch in die Irre führen,
sei es irrtümlich (z. B. Herzinfarkt
bei Verkehrsunfall) oder durch gezielte Irreführung
seitens des Patienten (etwa nach einem Suizidversuch
oder Drogengenuss). Die Sprechfähigkeit
des Patienten offenbart außerdem mögliche
neurologische Schädigungen. In diesem
Zusammenhang ist auch darauf zu achten, ob
der Patient orientiert oder verwirrt ist.
Das kann durch gezielte Fragen geklärt
werden wie "Welcher Tag ist heute?"
oder "Wo sind wir hier?". Ferner
fragt der Notarzt nach Art und Lokalisation
von Schmerzen, und er fordert den Patienten
auf, Arme und Beine zu bewegen, um grobe motorische
Defekte zu erkennen.
Auch die Inspektion des Patienten ergibt wichtige
Anhaltspunkte, um die Erkrankung bzw. Verletzung
insgesamt einzuschätzen. Insbesondere
sind zu beurteilen:
Haut:
Ist der Patient blass, zyanotisch, kaltschweißig?
Thoraxbewegung: Atmet der Patient, mit welcher
Frequenz, auf beiden Seiten gleichmäßig?
Kapillare Reperfusion: Erfolgt sie spätestens
nach 2 Sekunden?
Motorik: Ist der Patient erregt, verkrampft,
kann er alle Körperbereiche bewegen?
Ausscheidungen: Hat der Patient erbrochen,
ist er eingenässt?
Blutungen
Pupillen
Kopfverletzungen
Verletzungen der Extremitäten, ggf. auch
durch Abtasten festzustellen (unnötige
Belastung des Patienten ist zu vermeiden)
Die Palpation des Pulses gibt Auskunft über
den Zustand des Kreislaufs. In der Regel wird
zunächst der Radialispuls gefühlt,
bei Verdacht auf Herz-Kreislauf-Stillstand
sofort der Karotispuls. Beurteilt werden Qualität
(Stärke), Frequenz und Rhythmus.
Auch
die Ohren des Notarztes sind gefordert - bei
der Auskultation der Lunge und manchmal auch
des Herzens. Bei den Atemgeräuschen ist
auf Stärke und Seitengleichheit zu achten,
ferner auf Nebengeräusche (Rasseln, Brodeln,
Giemen). Nur im Ausnahmefall ist eine akustische
Beurteilung von Herztönen und Herzgeräuschen
wichtig; im Notfall ist sie auch nicht immer
möglich.
Die
Nase sollte ebenfalls eingesetzt werden; der
Geruch des Patienten kann Hinweise auf eine
Alkoholisierung geben, auf ein diabetisches
Koma (Obstgeruch) oder auf eine Zyanidvergiftung.
Weitere
diagnostische Maßnahmen sind unter der
Nutzung von mitgeführten Hilfsmitteln
möglich. Bestimmt werden können
im Notfall:
Blutdruck
Die Messung erfolgt manuell (ohne oder mit
Stethoskop) oder automatisch durch ein Oszillometer.
Herzspannungskurve (EKG)
Meist ist der EKG-Monitor in einen Defibrillator
integriert, so dass bei Bedarf sofort die
elektrische Therapie eingeleitet werden kann.
Präklinisch ist meist nur die Ableitung
über 3-5 Elektroden erforderlich. Das
gilt jedoch nicht, wenn die Frage abzuklären
ist, ob nach einem Herzinfarkt eine Lysetherapie
eingeleitet werden soll; dann muss ein vollständiges
12-Kanal-EKG geschrieben werden. In einigen
Rettungsbezirken besteht für den Notarzt
zusätzlich die Möglichkeit, das
EKG telemedizinisch an einen Kardiologen weiterzuleiten.
Sauerstoffsättigung
des arteriellen Blutes durch Pulsoxymetrie.
Kohlendioxid
in der ausgeatmeten Luft durch Kapnometrie,
die nur beim intubierten oder mit Maske beatmeten
Patienten möglich ist.
Blutzucker
mittels Teststreifen.
Alle anderen diagnostischen Maßnahmen
sollten am Notfallort unterbleiben, da sie
einen unnötigen Zeitverlust bedeuten
können. Eine umfangreiche Notfalldiagnostik
steht nach dem Transport ins Krankenhaus zur
Verfügung.
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